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Jonas, was verdienst du als Autor an deinem Buch?

Ich wurde jetzt schon ein paar Mal gefragt, was ich eigentlich mit meinem Buch „Jesus, die Milch ist alle“ verdienen würde. Hier kommt die Antwort!

Ich habe eine Weile überlegt, ob ich diesen Beitrag schreiben sollte. Aber einerseits wurde ich jetzt schon recht häufig gefragt und andererseits ist mir die Transparenz auch wichtig. Daher: Mein Buch „Jesus, die Milch ist alle“ kostet 16 Euro. Aber was passiert jetzt mit diesen 16 Euro und wieviel davon kommt bei mir als Autor an?

Wer bekommt was vom Buchpreis?

Als erstes wird die Mehrwertsteuer (in Deutschland 7%) abgezogen. Das sind in diesem Fall 1,05 Euro. [Ich hatte zuerst 1,12 Euro geschrieben und habe es nach dem Hinweis in den Kommentaren korrigiert]

Als zweites wird mein Autorenhonorar abgezogen. Wie hoch das ist, steht in meinem Autorenvertrag mit dem Verlag. Und dieses Autorenhonorar variiert von Verlag zu Verlag und von Autor zu Autor. Ein bekannter Bestseller-Autor bekommt natürlich höhere Honorare als ein Nobody wie ich. In meinem Fall ist ein prozentualer Wert festgelegt der dann für „Jesus, die Milch ist alle“ pro verkauftem Exemplar 1,04 Euro ergibt. Ich habe mich ehrlich gesagt noch nicht damit beschäftigt, wie das dann mit der Steuererklärung ist – aber dort muss ich es natürlich angeben und vermutlich je nach gesamten Einnahmen dann ggf. noch nachversteuern.

Von den 16 Euro sind also inzwischen noch 13,91 Euro übrig geblieben. Jetzt kommt der Buchhandel an die Reihe. Wieviel das ist variiert auch wieder und liegt meistens irgendwo zwischen einem Drittel und der Hälfte dieses Restes. Ich habe einen befreundeten Buchhändler aus Hamburg gefragt, was er an meinem Buch verdient und er sagte: „Rund 5 Euro“.

Aber: von diesen 5 Euro gehen für den Buchhändler dann noch einmal diverse Kosten ab, das ist noch nicht sein „Netto-Gewinn“ am Buch. Besagter Buchhändler hat mir vorgerechnet, dass er – wenn er mein Buch portofrei verschickt und weitere Fixkosten einrechnet – letztlich noch 1,80 Euro pro Buch als reale Einnahme festhalten kann.

Ich finde das deshalb wichtig zu erwähnen, weil meine 1,04 ja erstmal wirklich wenig wirken und dagegen 5 Euro beim Buchhändler viel. Fairerweise sind aber wohl letztlich nur die 1,04 und die 1,80 Euro wirklich vergleichbar.

Jetzt sind also nach Mehrwertsteuer, Autor und Buchhändler ganz grob noch 8-9 Euro für den Verlag übrig (in diesem konkreten Fall mit meinem befreunden Buchhändler). Klingt vergleichsweise erstmal viel, oder? Aber ist es nach meinem Empfinden auch wiederum nicht. Denn von diesen 8-9 Euro werden ja u.a. bezahlt: Materialkosten, Druckerei, Buchsetzer, Illustratorin, Korrekturleser, Werbung, Vertrieb, Lektorat und Presseabteilung.

Nun ist der Herder-Verlag (dort wird mein Buch verlegt) wirklich kein kleiner Verlag. Aber ich bin echt beeindruckt, was das für eine große und professionelle „Maschinerie“ ist, die rund um mein Buch am arbeiten ist. Ich habe für den Verlag leider keine vergleichbare Zahl, was am Ende als echter „Gewinn“ stehen bleibt, aber man kann sicherlich sagen: wo Autor und Buchhändler den Gewinn im Prinzip pro Buch berechnen können, da rechnet der Verlag sicherlich in deutlich größeren Umfängen und es kann nicht so auf „pro Buch“ heruntergebrochen werden. Ich bin mir relativ sicher, dass bei einem kleinen und neuen Autoren wie mir, der Verlag froh ist, wenn er am Ende keinen Verlust gemacht hat.

Das Wichtigste zum Schluss

Redet man über Geld? Keine Ahnung. Ich habe es jetzt gemacht – aber auch deshalb, weil ich euch versichern kann: ich habe das Buch nicht geschrieben, um damit Geld zu verdienen. Wenn ihr wüsstet, wie viel Zeit in diesem Buch steckt… den Stundenlohn will ich gar nicht ausrechnen. Aber das muss ich auch nicht, weil „Jesus, die Milch ist alle“ mir aus inhaltlichen Gründen wichtig ist. Weil ich mir erhoffe, dass es ein leichter und entspannter Einstieg in das riesige Thema des christlichen Glaubens sein kann. Ja, ich hoffe sehr, dass die Lektüre dieses Buches (bestenfalls auch dich) dazu animiert, sich mal wieder oder ganz neu oder anders als vorher mit dem Gott der Bibel auseinanderzusetzen.

Und deshalb ist für mich das Thema Geld wirklich eine absolute Randnotiz – und diese Notiz am Rande ist hiermit gemacht. Wenn du noch Fragen oder Anmerkungen dazu hast – dann schreibe gerne einen Kommentar!

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3 Comments

  1. Auf jeden Fall herzlichen Glückwunsch! Dein Honorar (7% vom Ladenverkaufspreis) ist für den Start recht gut! Gut verhandelt, oder? Kleine Korrektur: 7 % Mehrwertsteuer von 16 € sind nicht 1,12 €, sondern 1,05 € (Nettopreis plus 7%).
    Der kleine Buchhändler bekommt 35 – 40% Rabatt. Die großen Ketten, der Zwischenhandel und Amazon mindestens 50%, eher mehr. Der Verlag trägt das Risiko (Bücher, die der Handel nicht verkauft, gibt er an den Verlag zurück!). In die Verlagskalkulation geht auch ein, dass von etlichen Titeln nie die gesamte Auflage verkauft wird. Reich wird mit Büchern niemand (außer Amazon und wenigen, meistens internationalen, Topautoren).
    Verlage erwarten inzwischen, dass sich Autoren auf unterschiedliche Weise für ihre „Werke“ einsetzen. Das tust du super. Der Verlag weiß das hoffentlich zu schätzen. Ich wünsche dir viele Auflagen…

    1. juhopma says:

      Danke dir!
      Ich werde das gleich mal korrigiert und ergänzend in den Artikel eintragen 🙂

    2. juhopma says:

      Achso, und zu meinen 7%: ja, damit bin ich absolut zufrieden (auch wenn ich vergleiche, was ich von anderen Verlagen und Autoren in „vergleichbaren Situationen“ gehört habe). Ich glaube, dass das aber tatsächlich weniger an meiner Verhandlung, sondern mehr grundsätzlich am Herder Verlag lag…

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